GESUNDES HAUSTIER

Flöhe gibt’s das ganze Jahr. Hunde und Katzen auch im Winter schützen!

Schon vor über 40 Millionen Jahren quälten sie Dinosaurier – die Flöhe. Sie überlebten die Riesen genauso wie unzählige andere Tierarten. Heute sind Flöhe die häufigsten Hautparasiten von Hund und Katze. Es gibt über 2.200 Floharten.

Für Österreichs Vierbeiner sind hauptsächlich der Hunde- und der Katzenfloh von Bedeutung. Beide tummeln sich sowohl auf Hund und Katze, manchesmal auch bunt durcheinandergemischt.

Flöhe als Krankheitserreger und -überträger

Die Blutsauger gehören bekämpft, weil sie Krankheiten verursachen und übertragen – mitunter sogar auf den Menschen.

Einige davon:

•    Blutarmut (Anämie): Kein Wunder, denn Flöhe sind ausdauernd und können bis zu drei Stunden ohne Unterbrechung saugen und nehmen dabei das Fünfzehnfache ihres Gewichtes an Blut auf.

•    Flohallergie: Vor dem Saugakt spritzt der Floh Speichel in den Stichkanal, damit das Blut nicht gerinnt. Nach einiger Zeit werden Hund und Katze allergisch gegen Flohspeichel und reagieren mit heftigen Ekzemen. Ist die Allergie einmal ausgebrochen, reicht ein Floh in der Woche, um einen Schub auszulösen.

•    Übertragung von Bandwürmern: Flöhe sind wichtige Zwischenwirte für den Bandwurm. Denn die Flohlarve ernährt sich von organischen Abfällen aus der Umgebung und nimmt dabei auch Bandwurmeier auf. Die Entwicklung des Bandwurms vollzieht sich im Floh. Zerbeißen Hund oder Katze den Blutsauger, stecken sie sich mit dem Bandwurm an.

•    Übertragung von Herzwürmern: Beim Blutsaugen kann der Floh Herzwurmlarven aufnehmen. Beißt der Parasit dann das nächste Tier, steckt er es mit Herzwürmern an.

Flöhe sind für Menschen nicht harmlos

Aber auch für Menschen kommen Hunde- und Katzenflöhe als Überträger von Krankheiten in Frage. So kann zum Beispiel die Katzenkratzkrankheit nicht nur durch Katzenbiss und Kratzen übertragen werden, sondern auch durch Flöhe. Und noch immer erkranken weltweit tausende Menschen an Pest, an deren Übertragung Menschen- und Rattenflöhe, aber auch Katzenflöhe beteiligt sind.

Das Wohnzimmer als Flohbiotop

Leider glauben noch immer viele Tierbesitzer, dass ihre Lieblinge während der kalten Jahreszeit keinen Flohschutz benötigen. Das ist aber falsch. Denn mit Beginn der Heizperiode haben Flöhe in der Wohnung Hochsaison! Zwar werden die Temperaturen im Freien für diese Quälgeister jetzt ungemütlich, aber in die Wohnung eingeschleppte Flöhe fühlen sich bei behaglichen Temperaturen richtig wohl. Einmal auf dem Hund oder der Katze vermehren sie sich rasch!

Flöhe durchlaufen während ihrer Entwicklung ein Ei-, Larven- und Puppenstadium bis hin zum erwachsenen Floh. Das dauert ungefähr drei bis vier Wochen. Flöhe verlassen ihr Wirtstier nicht freiwillig, Eier werden daher auf Hund und Katze direkt abgelegt und können, da sie nicht klebrig sind, jederzeit von diesen abfallen. In jedem Raum, zu dem Hund oder Katze Zugang haben, muss daher mit verschiedenen Entwicklungsstadien von Flöhen gerechnet werden.

Am widerstandsfähigsten ist die Flohpuppe. Sie ist überaus widerstandsfähig gegenüber Austrocknung, Hitze, Kälte und Insektenvertilgungsmittel. Daher wartet der vollständig ausgereifte Floh in der Puppe auf geeignete Signale zum Schlupf, da ihn deren Hülle vor schädlichen Umwelteinflüssen schützt. Der Floh wird durch Wärme und Vibration, wie sie zum Beispiel beim Staubsaugen entsteht, zum Schlupf angeregt.

Flöhe vervielfältigen sich im Nu

Auf Hund und Katze beginnt der Floh sofort mit dem Blutsaugen, paart sich innerhalb von acht bis vierundzwanzig Stunden und legt bereits nach 36 Stunden Eier ab. Ein einziges Flohweibchen legt in ihrem kurzem Leben mehrere tausend Eier ab, die bei jedem Schritt und Tritt aus dem Fell zu Boden fallen. Diese Floheier entwickeln sich in Teppichen, Polstermöbeln und Bodenritzen. Der ganze Wohnbereich wird zu einem Biotop für die enorme Zahl der Nachkommenschaft von Eiern, Larven (ernähren sich vom Flohkot, der von Hund und Katze abfällt) und Puppen. Damit ist ein unerschöpfliches Reservoir für den Neubefall von Hund und Katze gegeben.

Flohschutz und Flohbekämpfung zu jeder Jahreszeit!

Eine erfolgreiche, sichere und langfristige Flohbekämpfung beginnt, wenn noch keine Flöhe sichtbar sind. Denn wie die besondere Entwicklungs- und Lebensweise des Flohes zeigt, kann der akute Flohbefall schnell zu einer langanhaltenden und für das Tier quälenden Angelegenheit werden. Im Fachhandel und bei Tierärzten gibt es eine Vielzahl von Flohschutzmitteln unter denen Sie wählen können. Zum Beispiel „exspot für Hunde”, ein Mittel zum Auftropfen auf die Haut zwischen den Schulterblättern. Es wirkt auch gegen Zecken und ist repellierend, das heißt, es wehrt Parasiten ab und tötet sie, bevor sie sich festsaugen können. In der Regel kommt es nicht zum Biss. Obwohl „exspot” ungiftig ist und nur in den oberen Hautschichten eingelagert wird, darf es für Katzen nicht verwendet werden.

Auch die Wohnung muss flohfrei werden

Die alleinige Bekämpfung der geschlüpften Flöhe löst das Problem nicht, da der fertige Floh den geringsten Anteil im Flohbestand bildet. Über 90 Prozent des Flohbestandes befindet sich noch im Ei-, Larven- oder Puppenstadium. Und diese Stadien sind überall in der Umgebung des Tieres verteilt, also in der ganzen Wohnung. Was bedeutet, dass Hausputz angesagt ist. Es ist notwendig, dass zuerst alle Decken, Tragetaschen, Transportkörbe und Pölster des Vierbeiners gewaschen werden.

Die ganze Wohnung – inclusive Polstermöbel – muss gründlich staubgesaugt werden, um soviel Floheier, Larven und Puppen wie mög-lich zu entfernen. Flohpuppen,die so tief in Ritzen versteckt sind, dass sie durch den Staubsauger nicht erreicht werden, werden durch das Vibrieren des Staubsaugers zum Schlüpfen angeregt. Die geschlüpften Flöhe werden dann leichter durch Flohschutzmittel abgetötet.

Um die Wohnung und das Tier auf Dauer flohfrei zu halten, ist es wichtig, Flohschutzmittel zu verwenden, die nicht nur den erwachsenen Floh, sondern auch  seine Entwicklungsstadien abtöten. Zum Beispiel „Stronghold” für Hunde und Katzen.

Dieses Spoton (Tropfen) unterbricht wirkungsvoll den Lebenszyklus von Flöhen, indem erwachsene Flöhe auf dem Tier abgetötet werden, die Entwicklung lebensfähiger Eier sowohl am Vierbeiner als auch in der Umgebung verhindert wird und Larven (befinden sich nie am Tier, sondern nur in der Umgebung) im Umfeld vernichtet werden.

Obwohl Stronghold nur ins gescheitelte Fell getropft wird, schützt es auch die Wohnung wirkungsvoll vor Flöhen. Denn der Wirkstoff ist auch in den Ausscheidungen von mit Stronghold behandelten Tieren und im Flohkot enthalten und da Larven sich von organischen Abfällen aus der Umgebung ernähren, nehmen sie den Wirkstoff so auf und sterben ab. Stronghold wirkt gleichzeitig noch gegen Rundwürmer, Milben und Haarlinge.

Dr. Herta Puttner

 

TIPP: Gesundes hochwertiges Hundefutter
Es gibt viele Gelegenheiten bei denen ein Hund sich mit Parasiten infizieren könnte. Bei normaler Hygiene sind die Plagegeister schnell verschwunden und man sollte nicht auf einen treuen Begleiter verzichten, weil er vielleicht in seinen langem Hundeleben mal an Flöhen erkrankt. Auch werden weder Sie noch ihre Kinder sich bei Einhaltung der selbstverständlichen Regeln wie Hände waschen und Sauberkeit in der Küche mit Parasiten infizieren.

Zecken gehören zur Familie der Ixodidae, den Riesenmilben. Sie kommen auf der ganzen Welt vor. Diese Spinnentiere beißen sich in der Haut des Hundes fest und saugen sich mit Blut voll. Eine Zecke entfernt man am besten mit einer Zeckenzange, die man für ca. zwei Euro in jeder Apotheke bekommt. Man packt mit der Zeckenzange die Zecke so nah am Kopf wie möglich und dreht diese dann vorsichtig gegen den Uhrzeigersinn hinaus.

Flöhe können sich zu einem wirklichen Problem entwickeln, wenn man nicht sofort handelt und etwas gegen die Flöhe unternimmt. Flöhe vermehren sich sehr schnell, ja explosionsartig. Auch wenn sie nie einen Floh gesehen haben, wenn ihr Hund Flöhe hat werden sie sofort merken, was das für Parasiten sind. Sie hüpfen dann weg, wenn sie den Hund streicheln. Dauerhaft festsetzen wird sich ein Hundefloh auf dem Menschen nicht, weshalb sie selbst auch keine Angst haben brauchen, sich selbst mit Flöhen anzustecken.

Vorsorglich sollte man den Hund einmal im Monat mit so genannten Spot-on Präparaten aus der Apotheke (z. B. Frontline) behandeln. Diese verhindern den Befall mit Flohen und Zecken bei ordnungsgemäßer Anwendung zuverlässig. Das sind kleine Pipetten, die ein Medikament enthalten, das sie dem Hund in das Nackenfell träufeln und mit der Spitze der Pipette etwas verteilen. Wenn es zur Vorsorge schon zu spät ist und der Hund Flöhe hat, dann helfen Flohbäder und Sprays für das Körbchen. Weitere Informationen bekommen sie beim Tierarzt und der Apotheke.

Regelmäßig muss der Hund auch entwurmt werden. Ein Abstand von drei Monaten ist sinnvoll. Der Hund kann sich bei vielen Gelegenheiten mit Würmern infizieren. Meist merkt der Besitzer es nicht oder erst spät. Eine regelmäßige Wurmkur ist daher unerlässlich. Eine Wurmkur kostet für einen mittelgroßen Hund ca. 8 Euro im Quartal.

Haarlinge kann der Hund sich, genau wie Flöhe und Bandwürmer, im Umgang mit anderen Hunden zuziehen. Als erstes Zeichen bemerkt man, dass der Hund sich viel kratzt und ihm die Haare an einigen Stellen ausfallen. Hier hilft der Tierarzt weiter. Da gibt es gute Bäder gegen.