Zecken und Risiken für Hunde

Durch die immer wärmeren und kürzeren Winter überlebt die Brut von Zecken und Stechmücken besonders gut. Und Flöhe gibt es sowieso das ganze Jahr. Es gibt eine Studie, die besagt, dass ein Jahresmittelwert von nur ein Grad Celsius Temperaturerhöhung ausreicht, dass die Überträger von Leishmaniose Fuß fassen könnten.

Zecken sind kleine Spinnentiere. Sie lassen sich von Bäumen oder Büschen auf ihre Opfer fallen oder springen sie vom Gras aus an. Nachdem sie sich eine schöne Stelle gesucht haben beißen sie sich fest und saugen das Blut bis ihr Körperumfang bis auf die fünfzigfache Größe angestiegen ist. Haben sie genug  Blut gezogen, lassen sie sich von ihrem Wirt abfallen. Leider ist ihre Handlung nicht nur für uns Menschen ekelig, sondern auch für ihre Opfer gefährlich. Zecken können gefährliche Krankheiten übertragen.

Beliebte Aufenthaltsorte von Zecken

  • hohe Gräser auf Wiesen
  • im Wald auf Bäumen und im Unterholz
  • im Gebüsch
  • mildes, feuchtwarmes Klima (z. B. an Bachrändern) ist für Zecken ideal
  • Weideland

Die Hauptsaison für Zecken ist zwischen März und August.

Wie hoch ist das Risiko von Zecken bei Hunden?

Die Infektionsrate mit durch Zecken übertragene Erkrankungen bei Hunden ist gerade in Österreich und Deutschland besonders groß. Es gibt vier Haupterkrankungen, die durch bei uns heimische Zecken übertragen werden: Die auch den Menschen betreffende Gehirnhautentzündung FSME und Borreliose, Anaplasmose und Babesiose. Während die drei erstgenannten Erkrankungen alle von der Zeckenart „Ixodes Ricinus” übertragen werden, wird die Babesiose in Österreich nur von der Auwaldzecke verbreitet. Im Mittelmeerraum und in Südungarn fungiert die Braune Hundezecke als Überträger der Babesiose.

Hauptsymptome bei Erkrankungen durch Zeckenbiss bei Hunden

Hunde, die mit Gehirnhautentzündung infiziert wurden, haben Fieber, sind teils apathisch, teils sehr schreckhaft, bekommen Krämpfe und Lähmungen. Leider sterben sie meistens.

Bei Borreliose stehen Müdigkeit, Gelenksentzündungen und Lähmungen im Vordergrund. Anaplasmose zeigt sich durch hohes Fieber, Blutarmut, Durchfall, Erbrechen und Lahmheit. Bei der Babesiose, die auch Hundemalaria genannt wird, werden die Tiere blutarm, weil die Erreger die roten Blutkörperchen zerstören. Die Hunde bekommen Gelbsucht und durch die Ausscheidung des abgebauten Blutfarbstoffes färbt sich der Urin rotbraun. Schnelle Behandlung ist nötig, um das Hundeleben zu retten.

Hundemalaria ist auch eine Reisekrankheit

Es gibt drei Arten des Babesiose-Erregers: Die gefährlichste Babesienart mit blitzschnellen Todesfällen findet man in Südafrika. Die zweitgefährlichste wird in Österreich, Deutschland, Polen und Ungarn von der Auwaldzecke übertragen.

Die leichteste Form der Hundemalaria tritt im Mittelmeerraum auf und wird von der Braunen Hundezecke übertragen. Eine Besonderheit ist, dass die Braune Hundezecke immer öfter auch in österreichischen und deutschen Tierheimen gefunden wird – offensichtlich eingeschleppt mit importierten Hunden. Obwohl bei uns nicht heimisch, kann diese Zeckenart in Häusern überwintern und eventuell auf den Menschen übergehen.

Die Braune Hundezecke ist übrigens auch Überträger der Ehrlichiose, einer der Anaplasmose stark verwandten Erkrankung im Mittelmeerraum. Die Ehrlichiose ist eine sehr schwer verlaufende Erkrankung, die unbehandelt infolge zunehmender Blutungsneigung-Nasenbluten, Bluthusten, Blut- ergüsse in den Gelenken sind typisch – zum Tod des Tieres führen kann. Obwohl man früher dachte, dass die Ehrlichiose-Erreger mindestens eine Temperatur von 20°C Grad brauchen, haben neueste Studien ergeben, dass auch auch 5° bis 10°C Grad reichen. Dies bedeutet, dass eingeschleppte Ehrlichiose-Erreger auch in unseren Breiten den Großteil des Jahres überleben können. Erst die Winterkälte tötet sie dann ab.

Übertragung von Tier auf Menschen ist möglich

Als Reisekrankheiten werden auch immer wieder Leishmaniose und Herzwurmkrankheit genannt. Wie werden diese übertragen? Beide Krankheiten kommen in ganz Südeuropa vor, werden durch den Stich von Sandmücken übertragen und sind Zoonosen, was bedeutet, dass eine Übertragung vom Tier auf den Menschen möglich ist.

Weltweit sind zwölfmillionen Menschen an Leishmaniose erkrankt. Es ist daher wichtig zu wissen, dass an Leishmaniose erkrankte Individuen die Erreger nicht nur im Blut, sondern in jedem Gewebe des Organismus enthalten.

So scheiden Hunde Leishmanien auch über Harn und Samen aus. Typisch sind die leicht nässenden Wunden im Kopfbereich und schwere Schädigungen der inneren Organe. Der Zeitraum zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit kann sehr lange sein – von vier Monaten bis zu einigen Jahren. Wenn die Krankheit ausgebrochen ist, ist es wichtig, sofort mit der Behandlung zu beginnen und dies lebenslang zu wiederholen, da Erregerfreiheit fast nicht zu erzielen ist. Leider gibt es auch schon in Österreich sehr viele Leishmaniose-positive Hunde.

Bei der Herzwurmkrankheit übertragen Sandmücken beim Stich die infektiösen Herzwurmlarven oder Mikrofilarien, die in die Blutbahn des Hundes eindringen und schließlich als erwachsene Herzwürmer Herz und Lungenarterien verstopfen. Eine Therapie gegen Herzwurmbefall ist zwar möglich, aber nicht ganz ungefährlich, da die durch die Medikamente abgetöteten Herzwürmer zu Thromboembolien führen können.

Wie kann man seinen Vierbeiner am besten schützen?

Wichtig ist ein wirkungsvoller Schutz gegen die Krankheitsüberträger, also gegen Zecken und Sandmücken. Aber auch die Vorbeugung gegen Flöhe, die ja praktisch überall vorkommen, darf nicht vergessen werden. Denn Flöhe verursachen nicht nur Allergien und Blutarmut, sondern übertragen auch Bandwürmer. Optimal ist ein wirkungsvoller Schutz gegen alle drei Parasiten.

Sehr gut bewährt haben sich Präparate mit Permethrin, wie zum Beispiel „exspot”. Dies ist ein Spot-on, also eine Lösung zum Auftragen auf die Haut.

Denn Permethrin tötet die Parasiten nicht nur ab, sondern hat auch eine stark repellierende Wirkung. Das heißt, es hat eine parasitenabstoßende Wirkung – Zecken und Co laufen auf der Permethringeschützten Haut wie auf einer heißen Herdplatte und ergreifen die Flucht bevor sie beißen oder stechen. Eine Erregerübertragung wird so wirkungsvoll verhindert. Das Tier auf alle Fälle täglich nach Zecken absuchen. Den Schutz gegen Zecken und die anderen Parasiten regelmäßig erneuern – bei „exspot” alle vier Wochen!

Sollte in seltenen Fällen der Erfolg nicht durchschlagend sein, auf ein anderes Präparat wechseln, zum Beispiel auf ein Deltamethrinhältiges wie Scalibor. Mit dem Tierarzt besprechen, ob eine Borrelioseimpfung in Frage kommt.

ACHTUNG: Trotz der überaus guten Verträglichkeit von Permethrin für Hunde, vertragen es Katzen nicht. Permethrin führt bei Samtpfoten zu Vergiftungserscheinungen, wie Speicheln, Durchfall und schweren Krampfanfällen.

 

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